Aktueller Rundbrief: Ausgabe 12 – Dezember 2025

Hier steht Ihnen der monatliche Rundbrief der BTK-Geschäftsstelle mit Aktuellem rund um die Bundestierärztekammer und den tierärztlichen Beruf zur Verfügung.

 

 

Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum

© AdobeStock/superelaks

Anlässlich der Weihnachtszeit warnt die BTK in einer Pressemeldung eindringlich davor, Tiere als Geschenk zu erwerben. Spontankäufe fördern Tierleid, begünstigen den illegalen Welpenhandel und führen nicht selten dazu, dass Tiere kurze Zeit später in Tierheimen landen. Besonders problematisch sind Vermehrungswelpen aus unseriösen Quellen sowie Qualzuchten mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen. Die BTK appelliert: Tiere sind keine Konsumgüter, sondern fühlende Lebewesen. Wer den Wunsch nach einem Haustier hat, sollte diese Entscheidung gut vorbereiten – eine tierfreie Alternative zu Weihnachten kann etwa ein Gutschein sein, verbunden mit einer späteren, verantwortungsvollen Anschaffung.

 

Studie: Chronische gastrointestinale Probleme und Verhaltensprobleme beim Hund

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit führt Mariella Bönigk derzeit eine Umfrage zu Verhaltensauffälligkeiten und gastrointestinalen Symptomen bei Hunden durch. Das Forschungsprojekt entsteht in Zusammenarbeit mit Dr. Constanze Pape, Verhaltensspezialistin am Lehrstuhl für Tierschutz, Ethologie, Tierhygiene und Tierhaltung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, sowie Dr. Kathrin Busch-Hahn, Oberärztin des Gastroenterologie-Services der Kleintierklinik der LMU. Ziel ist es, die wechselseitige Verbindung zwischen Darm und Gehirn bei Hunden besser zu verstehen.

Die Onlineumfrage dauert etwa 10 bis 20 Minuten und wird für jeweils einen Hund ausgefüllt. Neben Fragen zum Verhalten werden auch Angaben zur allgemeinen Gesundheit erhoben.

Umfrage: https://survey.ifkw.lmu.de/verhaltensprobleme-beim-hund/?q=qnr2

 

Geflügelpest: Risiko weiterhin hoch

Trotz deutlich zurückgehender Fallzahlen stuft das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) das Risiko für Infektionen mit der Aviären Influenza bei Wildvögeln und gehaltenen Vögeln weiterhin als hoch ein. Zwar ist das Seuchengeschehen bei Kranichen in Deutschland weitgehend abgeklungen, das Virus zirkuliert jedoch weiterhin in der Wildvogelpopulation.

Titelblatt: Risikoeinschätzung, © FLI

Vorhersagen für die kommenden Wochen bleiben schwierig, da Faktoren wie Wetterbedingungen und mögliche Veränderungen des Virusstamms einen maßgeblichen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben.

 

Zahl der Versuchstiere sinkt erneut

Laut Versuchstierstatistik, die jährlich vom Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) veröffentlicht wird (https://www.bf3r.de/angebote/versuchstierzahlen/versuchstierzahlen-2024/), wurden 2024 insgesamt 1,95 Mio. Tiere bei Versuchen in Wissenschaft und Forschung eingesetzt, das sind 8,2 Prozent weniger als 2023. Die Zahl der verwendeten Wirbeltiere und Kopffüßer ging um 9 Prozent auf 1,33 Mio. Tiere zurück.

Die Beauftrage der Bundesregierung für Tierschutz, Silvia Breher, sieht darin einen Beleg, dass Alternativmethoden zum Tierversuch und der verantwortungsvolle Umgang mit Versuchstieren stetig an Bedeutung gewinnen und auch das Verdienst von Wissenschaftler:innen seien, die mit großer Innovationskraft an Alternativen forschen. Dennoch werde auch deutlich, dass noch immer viele Tiere im Versuchstierbereich verwendet werden, weshalb der Trend zugleich ein Ansporn sein müsse, die Zahl der Versuchstiere weiter zu reduzieren.

Wie in den Vorjahren handelt es sich bei den meisten eingesetzten Versuchstieren um Nagetiere: Mäuse machten 72 Prozent aus, Ratten rund 6 Prozent. Insgesamt 13 Prozent der eingesetzten Tiere waren Fische, 4 Prozent Kaninchen und 1 Prozent Vögel. Der Schweregrad der Versuche war überwiegend gering (63 Prozent). Der Anteil an Tierversuchen mit mittlerer oder schwerer Belastung lag bei 28,4 bzw. 3,6 Prozent, einem sehr niedrigen Wert im EU-Vergleich.

Auch die Zahl der zusätzlich für wissenschaftliche Zwecke getöteten Tiere, die nicht in Tierversuchen eingesetzt waren, sank um rund 7 Prozent auf 626 538. Diese Tiere werden z. B. zur Entnahme von Organen, Gewebeteilen und Zellen zur Herstellung von Zellkulturen und anderen tierversuchsfreien Forschungsmethoden eingesetzt.

Die Statistik enthält seit 2021 auch Angaben über Tiere, die gezüchtet und getötet, aber nicht für wissenschaftliche Zwecke verwendet wurden (sog. Überschusstiere). Deren Zahl sank ebenfalls – im Vergleich zu 2023 um 19 Prozent auf 1 109 100 Tiere.

Die Zahlen werden von den Länderbehörden erhoben und vom Bf3R gesammelt und aufbereitet.

 

Empfehlung zur Bekämpfung von Würmern bei Hunden und Katzen

Fachleute des European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) haben die Empfehlung zur Bekämpfung von Helminthen bei Hunden und Katzen auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse überarbeitet. Die aktualisierte Empfehlung gibt einen Überblick über die parasitischen Würmer (Nematoden, Zestoden und Trematoden), die für Hunde und Katzen in Europa relevant sind.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf deren Bedeutung innerhalb Deutschlands. Außerdem finden sich darin z. B. neue Empfehlungen zur Einschätzung des individuellen Infektionsrisikos und darauf basierende, überarbeitete Entwurmungsschemata für Hunde sowie Katzen.

Zusätzlich wurden Empfehlungen für bislang nicht berücksichtigte Wurmarten, wie Zwergfadenwürmer, ergänzt und die vorhandenen Abschnitte zu anderen Spezies aktualisiert und erweitert.

 

WING-Academy: Neues Lehrangebot zur Nutzgeflügelhaltung an der TiHo

Mit der WING-Academy startet die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) vom Wintersemester 2025/26 an ein neues, fortlaufendes Wahlpflichtfach für Tiermedizinstudierende. Das Angebot der Forschungseinrichtung Wissenschaft für innovative und nachhaltige Geflügelhaltung (WING) verbindet Forschung, Praxis und Lehre und vermittelt praxisnahe Einblicke in zentrale Themen der Nutzgeflügelhaltung.

In mehreren Modulen erhalten die Studierenden durch Seminare und Exkursionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Geflügel – von tierärztlichen Praxen über Stalltechnik, Futtermittelherstellung und Brütereien bis hin zu Schlachtbetrieben und Geflügelställen – ein umfassendes Bild des Fachgebiets. Inhalte sind u. a. Tierschutz, Tierwohl, Geflügelgesundheit, Ernährung, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Zusammenhänge.

Ziel der WING-Academy ist es, Studierende früh für die Nutztiergeflügelmedizin zu begeistern und ihnen die Vielfalt und Verantwortung dieses Arbeitsfeldes aufzuzeigen. Ergänzend steht den Teilnehmenden ein eigener Seminarraum als Lern- und Austauschort zur Verfügung, um den Bezug zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer tierärztlicher Tätigkeit zu stärken.

 

Aktueller ASP-Ausbruch in Spanien wird genauer untersucht 

Ende November 2025 ist in Katalonien bei Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Unterdessen ist die Zahl der nachweislich infizierten Wildschweine in Spanien laut dem spanischen Agrarministerium auf 13 angewachsen (Stand: 05.12.2025).

Alle seien im bereits eingerichteten Sperrgebiet gefunden worden. Weitere 37 in dem Gebiet und der Umgebung tot aufgefundene Wildschweine seien Ressortangaben zufolge negativ getestet worden. Auch die Tests auf insgesamt 39 Schweinehaltungsbetrieben im Sperrgebiet hätten keinen positiven Befund gebracht.

Das Ministerium wolle der Frage auf den Grund gehen, ob der aktuelle Ausbruch bei Wildschweinen in Katalonien auf einen Laborvirus oder einen Abkömmling davon zurückgeht.

Symbolbild: Totes Wildschwein, © AdobeStock/Michael Krüger

Anlass ist das Ergebnis erster Analysen, wonach das bei Barcelona gefundene Virus der genetischen Gruppe 29 angehört. Wie das Ressort Anfang Dezember 2025 weiter mitteilte, unterscheide es sich damit von allen derzeit in den EU-Ländern zirkulierenden ASP-Viren. Denn diese zählten zu den genetischen Gruppen 2 bis 28.

Die Gruppe 29 sei hingegen sehr ähnlich der genetischen Gruppe 1, die 2007 in Georgien zirkuliert sei. Und damit sei nicht auszuschließen, dass es Verbindungen zum Referenzvirus „Georgia 2007“ gebe, das derzeit häufig bei experimentellen Infektionen in Laboren verwendet werde, erklärte das Ressort.

Quelle: AgE Nr. 49/2025

 

4. FVE VetSurvey gestartet – Ihre Teilnahme zählt!

Die Federation of Veterinarians of Europe (FVE) hat die 4. FVE VetSurvey gestartet. Die europaweite Umfrage erfasst die aktuelle Situation des tierärztlichen Berufs – von Arbeitsbedingungen und Wohlbefinden über Karrierewege bis hin zu zukünftigen Herausforderungen.

Die Ergebnisse der bisherigen Erhebungen (2015, 2018 und 2023) haben eine wichtige Datengrundlage geschaffen – sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Auch diesmal gilt: Je mehr Tierärzt:innen teilnehmen, desto belastbarer und wirkungsvoller sind die Ergebnisse, etwa im Dialog mit Politik und Institutionen.

Zur Umfrage: https://survey.vetspanel.com/S2/150/FVE2025/?mod=0&dlang=en

 

FVE-News                      

 


Inhalte Deutsches Tierärzteblatt Januar 2026

Hausbesuchsgebühr

In einer bundesweiten Umfrage wurden die Einstellungen praktizierender Pferdetierärzt:innen zur Hausbesuchsgebühr erhoben. Die Ergebnisse werden hier von Friederike Rhein, Eva Raimann und Prof. Dr. Stephanie Krämer vorgestellt.

Biosicherheit

In Niedersachsen wurde eine Strategie zur Umsetzung der Biosicherheitsanforderungen nach dem Tiergesundheitsrecht der EU erarbeitet, das hier von Dr. Ursula Gerdes et al. vorgestellt wird.

Pharmakovigilanz

Der Fokus dieser Folge unserer Serie Pharmakovigilanz des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sowie dem Paul-Erlich-Institut liegt auf Hautnebenwirkungen bei verschiedenen Tierarten.

 

2026

7. Januar Ausschuss für Gebühren Videokonferenz
20. Januar Bundesweiterbildungsarbeitskreis Videokonferenz
22. Januar Ausschuss für Arbeitsbedingungen Videokonferenz
26. Januar Ausschuss für Berufs- und Standesrecht Videokonferenz
24. Februar Ausschuss für Gebühren Berlin
3. März Ausschuss für Wiederkäuer Videokonferenz
9. April Ausschuss für Schweine Hannover
9. April Ausschuss für Versuchstierkunde und 3R Berlin
16./17. April Erweitertes Präsidium Berlin
17./18. April Frühjahrs-Delegiertenversammlung Berlin
19./20. Mai  Geschäftsführerkonferenz  Stralsund
1./2. Oktober Erweitertes Präsidium Berlin
2./3. Oktober Herbst-Delegiertenversammlung Berlin

Termine ATF-Fortbildungen/Gemeinschaftsveranstaltungen

Präsenzveranstaltungen

Online-Fortbildungen

 

 

Bleiben Sie gesund!

 

Mit freundlichen Grüßen
Ihre BTK-Geschäftsstelle

 

*Quellen der jeweiligen Artikel sind die angegebenen Links. 

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