Aktueller Rundbrief: Ausgabe 3 – März 2024

Hier steht Ihnen der monatliche Rundbrief der BTK-Geschäftsstelle mit Aktuellem rund um die Bundestierärztekammer und den tierärztlichen Beruf zur Verfügung.

 

Handbuch für amtliche Tierärzt:innen

Das „Handbuch zur Qualifikation amtlicher Tierärzt:innen in der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung (SFU)“ ist ab sofort auf der Webseite der BTK zu finden. Das Handbuch gibt einen Überblick über die rechtlichen Vorgaben und fachlichen Anforderungen an die anspruchsvolle Tätigkeit der amtlichen Tierärzt:innen in der SFU und soll als Unterstützung beim Erwerb und Erhalt der erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten dienen.

© AdobeStock/Evgesha

Amtliche Tierärzt:innen leisten eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe zur Gewährleistung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und des Tierschutzes sowie zur Ernährungsvorsorge und zum Erhalt regionaler Wertschöpfungsketten. Durch sie wird die Einhaltung der lebensmittel-, tiergesundheits- und tierschutzrechtlichen Regelungen bei der Schlachtung kontrolliert und durch Untersuchung des lebenden Tieres und des Schlachtkörpers auch sichergestellt, dass nur für den menschlichen Verzehr geeignetes Fleisch und Nebenprodukte der Schlachtung in den Verkehr gelangen.

Die fachlichen Anforderungen an diese Aufgabe umfassen nach geltendem Recht neben der Sicherstellung eines gesundheitlich unbedenklichen Lebensmittels und der Optimierung der Tiergesundheit auch die Gewährleistung des Tierschutzes. Sowohl für die Lebensmittelsicherheit und die Tiergesundheit als auch für die Einhaltung des Tierschutzes sind in erster Linie Lebensmittelunternehmen bzw. Tierhaltende verantwortlich. Dem amtlichen tierärztlichen Personal fällt die wichtige Aufgabe zu, die Maßnahmen des Unternehmens bzw. der Tierhaltenden zu bewerten, mit den gesetzlichen Vorgaben abzugleichen und ggf. Schritte zu veranlassen.

 

Frühjahrskonferenz der Bundestierschutzbeauftragten

Die Beauftragte der Bundesregierung für Tierschutz Ariane Kari lädt am 07.05.2024 nach Berlin zu ihrer ersten Frühjahrskonferenz zum Thema "Tierschutzrecht – Status Quo in Deutschland" ein.

Bei der Veranstaltung werden einerseits straf- und verwaltungsrechtliche Fachleute über die aktuellen Rahmenbedingungen und Herausforderungen des Tierschutzrechts referieren. Andererseits werden verschiedene Bereiche des menschlichen Umgangs mit Tieren aus veterinärmedizinischer Sicht beleuchtet und auf den Prüfstand gestellt.

Die Konferenz richtet sich vornehmlich an alle Jurist:innen und Veterinärmediziner:innen, die hauptamtlich mit der Bearbeitung von Tierschutzfällen betraut sind.

Weitere Informationen zum Programm, sonstigen Veranstaltungsmodalitäten und zur Anmeldung finden Sie im Laufe der kommenden Wochen hier:

www.bmel.de/DE/ministerium/organisation/tierschutzbeauftragte/beauftragte-tierschutz.html

 

HPAI-Vogelgrippe in der Antarktis

Am 31.12.2023 meldete das Antarctic Wildlife Health Network (AWHN) den ersten Verdachtsfall der Vogelgrippe in der Antarktis, kurz darauf folgten Meldungen über Verdachtsfälle in der nahe gelegenen Esperanza Base, einer argentinischen Forschungsstation in Hope Bay auf der Trinity-Halbinsel. Am 24.02.2024 wurde der erste bestätigte Fall von hochpathogener aviärer Influenza (HPAI) auf dem antarktischen Kontinent in der Basis Primavera am Primavera-Kap in der Cierva-Bucht festgestellt (in Raubmöwen). Seitdem wurden weitere Verdachtsfälle von HPAI gemeldet.

In der Antarktisregion kommen verschiedene Pinguinarten vor, die durch eine HPAI-Ausbreitung bedroht wären. © pixabay.com

Als Reaktion auf die kürzlich bestätigten und Verdachtsfälle wird Dr. Meagan Dewar (SCAR AWHN und Federation University Australia) eine Expedition in das Weddellmeer an Bord der „Australis“ (Ocean Expeditions) leiten. Mit dabei sind auch Vogelgrippe-Fachleute und Wildtierärzt:innen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), des Erasmus University Medical Center, des spanischen Nationalen Forschungsrats, der University of California, Davis, und des Ibiomar-Cenpat-Conicet. Die Expedition konzentriert sich auf die Weddellmeer-Region, die vom AWHN als Hochrisikogebiet eingestuft wurde. Das Team wird in der Region nach Anzeichen von HPAI suchen und Proben von gesunden und verdächtigen Wildtieren sowie Aerosolproben zum Nachweis von Vogelgrippe einschließlich des HPAI-Virus sammeln, um das Verständnis für das Eindringen des HPAI-Virus in die Antarktis und seine Auswirkungen auf Wildtiere zu verbessern. 

„Obwohl das Risiko hoher Todeszahlen bei Wildtieren in der Antarktis derzeit gering ist, da sich die Tiere mit dem Ende der Brutsaison zu zerstreuen beginnen, ist es wichtig, das Ausmaß des HPAI-Einbruchs in die Region, die Verbreitung des Virus und die Identifizierung empfänglicher Arten zu verstehen, um unser Wissen über das Virus zu erweitern und die Risiken für die antarktische Tierwelt in der nächsten Brutsaison zu verstehen", erläuterte Dr. Dewar.

 

Geflügelpest-Risiko in Deutschland weiterhin hoch

Im Februar dieses Jahres wurden in Deutschland sechs Ausbrüche von HPAIV H5 bei Hausgeflügel, ein Ausbruch bei gehaltenen Vögeln im Kölner Zoo und eine Zunahme der Fälle bei Wildvögeln festgestellt. Seit Oktober 2023 wurde in Europa eine beträchtliche Anzahl von Ausbrüchen bei Geflügel mit Verlusten von sechs Millionen Tieren gemeldet. Das Spektrum der betroffenen Wildvogelarten umfasst seitdem wieder vermehrt Wasservögel, insbesondere an der Nord- und Ostseeküste.

Das Risiko der Eintrags-, Ausbreitungs- und Weiterverbreitung von HPAI H5-Viren in wilden Wildvogelpopulationen innerhalb Deutschlands ist daher nach wie vor hoch. Ebenso wird das Eintragsrisiko in deutsche Hausgeflügelbestände und Vogelbestände zoologischer Einrichtungen durch direkte und indirekte Kontakte mit Wildvögeln in Deutschland und Europa weiterhin als hoch eingestuft.

 

Rabipur® in fehlerhaft bedruckter, deutscher Verpackung

Der Zulassungsinhaber Bavarian Nordic des Humanimpfstoffe gegen Tollwut Rabipur® hat Anfang Februar Chargen des Impfstoffs auf den Markt gebracht, die einen Druckfehler auf der Verpackung enthalten:

Anstelle des Begriffs „Tollwut-Impfstoff“ ist an drei Positionen der Faltschachtel das Wort „Tollwut-Impstoff“ (ohne „f“) aufgedruckt.

 

Druckfehler auf der Faltschachtel von Rabipur

Quelle: Bavarian Nordic

 

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weist darauf hin, dass die Freigabe der Chargen, die von diesem Druckfehler betroffen sind, erfolgt ist. Der Druckfehler hat keinen Einfluss auf die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität des Impfstoffs.

Folgende Chargennummern sind betroffen: FDP00280, FDP00396, FDP00456, FDP00457            

 

Umfrage zur Mensch-Pferd­Beziehung

Tierärztin Alexandra Diller führt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe (AG) für „Angewandte Verhaltenskunde und Tierverhaltenstherapie“ des Fachbereichs Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität in Gießen eine Befragung zur Mensch-Pferd-Beziehung hinsichtlich tierärztlicher Behandlungen in Deutschland durch.

Ziel der Studie ist es, langfristig Tierarztbesuche für alle Beteiligten stress- und angstfrei gestalten zu können.

Umfrage: https://survey.hrz.uni-giessen.de/index.php/372345

Fragen an: studie-mensch-pferd-beziehung@web.de

 

FVE: Verlängerung der Ukraine-Hilfe

Im April 2022 startete die Federation of Veterinarians of Europe (FVE) zusammen mit der Humane Society International und der Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) ein Gutscheinsystem zur Deckung der Behandlungskosten von Hunden, Katzen, Pferden oder anderen Haustieren von Flüchtlingen aus der Ukraine. Pro Tier werden bis zu 250 Euro für die Akutversorgung und Medikamente, Tollwut- und andere Impfungen sowie Mikrochips und ärztliche Untersuchungen aufgewendet, die für eine sichere Durchreise durch die EU erforderlich sind. Von diesem Gutscheinsystem, das nun bis Ende 2024 verlängert wurde, haben bereits tausende Tiere profitiert.

 

Handbuch zur Umsetzung des Tiergesundheitsgesetzes in Zoos veröffentlicht

Die gemeinsame Arbeitsgruppe für Gesetzgebung der European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians (EAZWV) und European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) veröffentlichte in Zusammenarbeit mit der Federation of Veterinarians of Europe (FVE) und der European Association of State Veterinary Officers (EASVO) das Handbuch „EU-Tiergesundheitsgesetz und geschlossene Einrichtungen – Ein Leitfaden zur AHL-Implementierung in Zoos“.

Diese maßgeblichen Leitlinien richten sich an Zoofachkräfte, die für die Tiergesundheit verantwortlich sind, sowie Tierärzt:innen, die für die Umsetzung des Animal Health Law (AHL) zuständig sind.

Die einzelnen Abschnitte des Handbuchs werden bei Bedarf nach neuesten Erkenntnissen aktualisiert und ergänzt.

 

Aufruf zum Messen des Klinik-/Praxisabfalls

Die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit (Sustainability Working group) der Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) ruft Tierkliniken und -praxen dazu auf, eine Woche lang den täglich produzieren Abfall zu messen und anschließend einen Onlinefragebogen auszufüllen. Zur Erleichterung wird ein Erklärvideo zur Verfügung gestellt. Fragen zum Einsatz von Inhalationsgasen sind ebenfalls im Fragebogen enthalten. Die Daten sollen als statistische Grundlage späterer Projekte herangezogen werden.

Umfrage: https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLScQRzIivKPWAQZ3TNg8nF5j-jPnrferAxvvPT4F87i6bUrelA/viewform

 

Frohe Ostern mit 15 Prozent Rabatt auf interaktive Online-Fortbildungen

Myvetlearn.de, ein Anbieter von Online-Fortbildungen, gewährt Tierärzt:innen sowie Tiermedizinischen Fachangestellten zu Ostern 15 Prozent Rabatt auf die Kursgebühr für folgende Fortbildungen, die interaktive Elemente enthalten:  

  • Sicher durch den Notdienst 3, Kurse 11-13
  • Kastration beim Hund
  • Kursreihe Wildtiere TÄ/TFA
  • Igel als Patient in der Kleintierpraxis
  • Reproduktionsmedizin Pferd, 1-4  

Die Kurse sind auf Myvetlearn.de entsprechend gekennzeichnet.  Voraussetzung: Die Buchung erfolgt in den beiden Wochen um Ostern, also zwischen dem 25. März und dem 7. April 2024, unter Eingabe des Codes: Ostern2024


Inhalte Deutsches Tierärzteblatt April 2024

 

Antibiotikaabgabemengen

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat zur Erleichterung des Vergleichs der jährlichen Ergebnisse der Antibiotikaabgabemengen in Deutschland ein Dashboard entwickelt, das hier kurz vorgestellt wird.

Gefährdete Nutztierrasse

Der Audio-Podcast hat als Medium in den letzten Jahren eine zunehmende Popularität erreicht. Dies trifft auch auf Tiermedizin-Podcasts zu. Die vielseitigen, in Podcasts dargestellten Themen mit veterinärmedizinischer Relevanz werden hier von Dr. Melanie Schweizer und Univ.-Prof. Dr. Dr. Johann Schäffer vorgestellt.

 

 

Termine 2024

 

25./26. April

Erweitertes Präsidium Berlin

26./27. April 

Frühjahrs-Delegiertenversammlung Berlin

25. Juni

ATF-Vorstand Berlin/online

2. Juli

Bundesweiterbildungsarbeitskreis Hannover

30./31. Juli

Geschäftsführerkonferenz München

12./13. September

Erweitertes Präsidium Berlin

13./14. September 

Herbst-Delegiertenversammlung  Berlin

Termine 2025

21./22. März Frühjahrs-Delegiertenversammlung Berlin
7. Oktober Erweitertes Präsidium Dortmund

8. Oktober

Herbst-Delegiertenversammlung Dortmund

9./10. Oktober

30. Deutscher Tierärztetag Dortmund

Termine ATF-Fortbildungen/Gemeinschaftsveranstaltungen

Präsenzveranstaltungen

Online-Fortbildungen

 

 

Bleiben Sie gesund!

 

Mit freundlichen Grüßen
Ihre BTK-Geschäftsstelle

 

*Quellen der jeweiligen Artikel sind die angegebenen Links.