Aktueller Rundbrief: Ausgabe 6 – Juni 2025

Hier steht Ihnen der monatliche Rundbrief der BTK-Geschäftsstelle mit Aktuellem rund um die Bundestierärztekammer und den tierärztlichen Beruf zur Verfügung.

 

30. Deutscher Tierärztetag – Antragsfrist und Anmeldung

Anträge an die Hauptversammlung des 30. Deutschen Tierärztetags am 10.10.2025 in Dortmund müssen bis einschließlich Donnerstag, 10.07.2025 bei der BTK-Geschäftsstelle, Französische Str. 53, 10117 Berlin, Fax +49 30 201433888, geschaeftsstelle@btkberlin.de eingegangen sein.

Tierschutz im tierärztlichen Alltag

09.10.2025: Arbeitskreissitzungen

Arbeitskreis 1: Tierschutz im Pferdesport

Arbeitskreis 2: Tierschutz in der Kleintierpraxis

Arbeitskreis 3: Tierschutz im Amt

Arbeitskreis 4: Tierschutz in der Nutztierhaltung

10.10.2025: Hauptversammlung

Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit uns!

Anmeldungen unter: www.deutscher-tieraerztetag.de

 

Evaluierung des geänderten Tierarzneimittelgesetzes

Mit der Änderung des Tierarzneimittelgesetzes, die am 01.01.2023 in Kraft getreten ist, ist das seit 2014 in Deutschland etablierte Antibiotikaminimierungskonzept angepasst und auf weitere Nutzungsarten erweitert worden: Es schließt seit 2023 Milchkühe, Kälber (Zukauf), Junghennen, Legehennen, Zuchtschweine und Saugferkel ein.

Die Auswirkungen dieser Gesetzesänderung sollen nun an den Gesetzgeber berichtet werden. Daher führt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit Unterstützung des Statistischen Bundesamtes eine bundesweite, freiwillige Umfrage durch. Die Erfahrungen und Meinungen der Tierärzteschaft, die ebenso wie die Erfahrungen der Tierhaltenden anhand dieser Umfrage ermittelt werden sollen, bilden einen wichtigen Teil des Evaluierungsberichts. 

Das Beantworten der Fragen wird etwa 15 Minuten in Anspruch nehmen. Ihre Antworten werden nach den gesetzlichen Bestimmungen des Datenschutzes ausschließlich für den o. g. Zweck verarbeitet, streng vertraulich behandelt und in anonymisierter Form ausgewertet. Um den Fragebogen vor unberechtigtem Zugang zu schützen, ist der Umfragelink nicht direkt zugänglich. Sie finden ihn, indem Sie sich mit Ihrem Zugang in HI-Tier einloggen und die Tierarzneimittel/Antibiotika-Datenbank aufrufen. Die Umfrage läuft vom 07.07.bis 20.08.2025.

Mit Ihrer Unterstützung kann das BMLEH ein genaueres Bild von der bisherigen praktischen Umsetzung sowie vom Nutzen und den Herausforderungen der Regelungen erstellen.

BMLEH, Referat 326/Statistisches Bundesamt

 

ASP in Nordrhein-Westfalen

Am 14. Juni bestätigte das nationale Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest (ASP) am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) einen Fall bei einem verendeten Wildschwein aus dem Kreis Olpe, Nordrhein-Westfalen (NRW). Weitere Verdachtsfälle befanden sich zum Redaktionsschluss in Abklärung. Die zuständigen Landesbehörden leiteten umgehend Schutz- und Bekämpfungsmaßnahmen ein, u. a. die Suche nach weiteren toten Wildschweinen.

© pixabay.com/Paul_Henri

Anhand der virologischen Untersuchung von Blut- und Gewebeproben von Wildschweinen aus dem Ausbruch konnte das FLI die komplette Genomsequenz ermitteln. Der direkte Vergleich mit zuvor in Deutschland sequenzierten ASP-Viren zeigt, dass sich die Variante aus NRW signifikant unterscheidet sowohl von den bisher bekannten westdeutschen Fällen (Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg) als auch von den Varianten aus den östlichen Bundesländern (Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern).

Ein internationaler Abgleich mit veröffentlichten Genomdaten zeigt eine hohe Übereinstimmung mit ASP-Viren aus der italienischen Region Kalabrien. Diese italienischen Varianten weisen besondere Veränderungen auf, die auch bei der neuen Variante aus NRW gefunden wurden und die sie deutlich von anderen bisher bekannten ASP-Viren abgrenzen. 

Schweinehaltende Betriebe sollten ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen. Bei den Seuchengeschehen in Deutschland traten bisher insbesondere im Sommer Fälle bei Hausschweinen auf, so kam es im letzten Jahr in Hessen nach den ersten Nachweisen bei Wildschweinen zu Eintragungen in Schweinehaltungen. Daher ist erhöhte Wachsamkeit geboten!

 

Psychische Gesundheit

Die „Mental Health & Wellbeing Working Group“ der Federation of Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) hat anlässlich der Mental Health Awareness Week auf die Bedeutsamkeit der Förderung mentaler Gesundheit aufmerksam gemacht.

Das diesjährige Thema „Gemeinschaft” hat die grundlegende Rolle betont, die unterstützende Beziehungen für unsere psychische Gesundheit spielen. Ob in der Familie, im Freundeskreis, unter Kolleg:innen oder in Gruppen mit gemeinsamen Interessen – diese Verbindungen helfen, uns unterstützt, geschätzt und verstanden zu fühlen.

Die FECAVA möchte ermutigen, den „FECAVA Resource Hub für psychische Gesundheit und Wohlbefinden“ zu besuchen, wo Informationen und Hilfsmaterialien zu den Themen Selbstfürsorge und Achtsamkeit, Dankbarkeit und Güte, Kollegialität, Selbstwahrnehmung, Angst und Depression, Stress und Burnout, Umgang mit Emotionen und Selbstmord zur Verfügung stehen, ergänzt durch Links zu anderen Initiativen (www.fecava.org/­clinicians/mental-health-and-well-being/mh-wb-hub/).

 

FLI testet mobiles One-Health-Labor

Ein mobiles Labor auf Rädern für hochpathogene Erreger, in dem im Notfall bei unerklärlichen Krankheitsausbrüchen direkt vor Ort Proben von Menschen, Tieren und aus der Umwelt untersucht werden können – ganz nach dem One Health-Ansatz: Diese Idee steckt hinter dem EU-geförderten Projekt „MOBILISE“. 

MOBILISE - mobiles One-Health-Labor für die Diagnostik von hochpathogenen Erregern (© M. Jörn, FLI)

Mobile fahrzeuggestützte Laboratorien wurden bereits in der Vergangenheit in Afrika z. B. bei Ebola-, Corona- und mPox-Ausbrüchen eingesetzt. Angesichts der Größe und Unbeweglichkeit dieser zumeist 30 bis 40 Tonnen schweren Labortrucks kamen sie dort aber nur selten an den eigentlichen Ort des Geschehens. 

Deshalb wurde das MOBILISE-Labor nach einem völlig anderen Prinzip verwirklicht: Das Basisfahrzeug ist ein kleiner geländegängiger Allrad-LKW, bei dem die Laborfläche im Betrieb durch ausfahrbare Seitenwände um den Faktor 3 erweitert wird. Der gesamte Laborbereich steht unter ständigem Unterdruck und wird über bakterien- und virendichte Filter mit Zu- und Abluft versorgt. Sämtliche feste und flüssige Abfälle werden autoklaviert. Die Energieversorgung erfolgt umweltfreundlich über Solarzellen und Akkus sowie einem kleinen Windrad (in Planung). Optional kann ein Dieselgenerator zugeschaltet werden. 

Bis zum 20. Juni hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) den Prototypen an seinem Hauptstandort auf der Insel Riems getestet. Nach ersten Testläufen in Österreich und Deutschland folgen weitere in Griechenland und Ostafrika. Bevor „MOBILISE“ in den echten Einsatz gehen kann, müssen noch weitere Betriebsgenehmigungen eingeholt werden.

 

ESCCAP: Interaktive Karten zu Parasiteninfektionen

Der European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) hat den Start seiner neuen interaktiven Karten zu Parasiteninfektionen bekanntgegeben. Dieses Tool bietet Tierärzt:innen hilfreiche Einblicke in die geografische Verbreitung von Parasiten und parasitenassoziierten Infektionen bei Haustieren in mehreren europäischen Ländern.

Die Karten basieren auf Ergebnissen ausgewählter diagnostischer Untersuchungen und veranschaulichen den Anteil positiver Befunde für wichtige Parasiten und parasitenassoziierte Infektionen bei Hunden und Katzen in sechs europäischen Ländern. Dargestellt wird der Prozentsatz positiver Testergebnisse unter den untersuchten Tieren – nicht die tatsächliche Prävalenz der Infektionen. Die Daten beinhalten auch Befunde von Tieren, die gereist sind oder importiert wurden, unabhängig von ihrer Herkunft, oder stammen von Tieren, die aus verschiedenen Gründen getestet wurden – z. B. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, Überwachungsprogrammen oder aufgrund klinischer Symptome. Somit sind sie möglicherweise nicht repräsentativ für die Gesamtpopulation.

Die Daten lassen sich filtern nach Land (Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Spanien und Großbritannien), Region, Tierart (Hund und Katze), verschiedene Parasitenarten/parasitenassoziierte Infektionen und Zeitraum. Ausführliche Erläuterungstexte unter den Visualisierungen helfen bei der Interpretation.

 

Dr. Siegfried Moder als FVE-Präsident wiedergewählt

Dr. Siegfried Moder wurde bei der Frühjahrstagung der Federation of Veterinarians of Europ (FVE) in Leuven (Belgien) für weitere 2 Jahre zum Präsidenten gewählt. Auch sein Vizepräsidenten-Team wurde im Amt bestätigt: Mette Uldahl (1. Vizepräsidentin, Dänemark), Piotr Kwieciński (Schatzmeister, Polen) Jane Clark (Vereinigtes Königreich) sowie Massenzio Fornasier (Italien und European Veterinarians in Education, Research and Industry, EVERI).

© bpt, Das neue und alte FVE-Board bei seiner Wahl 2023 (v.l.n.r.): Dr. Piotr Kwieciński, Dr. Jane Clark, Dr. Siegfried Moder, Dr. Mette Uldahl, Dr. Massenzio Fornasier

Dr. Moders dringendstes Anliegen bleibt die Bekämpfung des Tierärztemangels, insbesondere durch den Abbau unnötiger Bürokratie sowie die Förderung und Beteiligung des beruflichen Nachwuchses. Weitere Schwerpunkte sind die Verbesserung der Praxistauglichkeit tierarzneimittelrechtlicher Regelungen und die europaweit einheitliche Verankerung tierärztlicher Tiergesundheitsbesuche.

 

FVE-News            

 


Inhalte Deutsches Tierärzteblatt Juli 2025

 

Bericht aus dem BMEL

Anlässlich der Frühjahrs-Delegiertenversammlung der BTK berichtete Dr. Katharina Kluge über die seit der Herbstversammlung im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) schwerpunktmäßig bearbeiteten und für die Tiermedizin relevanten Themen.

Tierschutz

In diesem Beitrag, der ursprünglich auf oekolandbau.de veröffentlicht wurde, berichtet Jürgen Beckhoff über neu entwickelte Lehr- und Lerneinheiten für mehr Tierwohlkompetenz in der landwirtschaftlichen Ausbildung zur Rinder- und Schweinehaltung.

Statistik 2024

Die Deutsche Tierärzteschaft in Zahlen: Dies ist die tabellarische Zusammenstellung der Daten aus den Landes-/Tierärztekammern mit Stand 31.12.2024.

 

Termine 2025

9. Juli Ausschuss für Wiederkäuer Videokonferenz
15. Juli Präsidium Berlin + Videokonferenz
21. Juli Ausschuss für Arbeitsbedingungen Videokonferenz
21. Juli ATF-Vorstand Berlin + Videokonferenz
22. Juli Ausschuss für Finanzen und Haushalt Berlin
22. Juli Ausschuss für Gebühren Videokonferenz
20. August Ausschuss für Wiederkäuer Videokonferenz
10. September Ausschuss für Gebühren Videokonferenz
30. September  Ausschuss für Berufs- und Standesrecht Videokonferenz
7. Oktober Erweitertes Präsidium Dortmund
8. Oktober Herbst-Delegiertenversammlung Dortmund
8. Oktober ATF-Mitgliederversammlung Dortmund
9./10. Oktober 30. Deutscher Tierärztetag Dortmund
22. Oktober Ausschuss für Versuchstierkunde und 3R Berlin
11. November Ausschuss für Pferde Videokonferenz
2. Dezember Ausschuss für Wiederkäuer Berlin

2026

16./17. April Erweitertes Präsidium Berlin
17./18. April Frühjahrs-Delegiertenversammlung Berlin

Termine ATF-Fortbildungen/Gemeinschaftsveranstaltungen

Präsenzveranstaltungen

Online-Fortbildungen

 

 

Bleiben Sie gesund!

 

Mit freundlichen Grüßen
Ihre BTK-Geschäftsstelle

 

*Quellen der jeweiligen Artikel sind die angegebenen Links. 

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