So kommen Kaninchen & Co. gut durch den Sommer

BTK gibt Tipps zur Kleintierhaltung an heißen Tagen

BTK Berlin (02.06.2017) Der Sommer hat ja schon im Mai einen fulminanten Start hingelegt und ist mit Sicherheit noch steigerungsfähig. Wie Tierhalter ihren Schützlingen die heißen Tage erträglich machen können, erfahren sie im aktuellen Tipp der BTK.
© C. Pfister
(BTK/Berlin) Die letzten Tage des Wonnemonats Mai hatten es so richtig in sich: Mit hochsommerlichen Temperaturen von 30 Grad und mehr wurde in einigen Teilen Deutschlands der Hitzerekord für dieses Jahr bereits geknackt. Doch so schön der Sommer ist – nicht nur Hunde und Katzen, auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerscheinchen oder Stubenvögel leiden unter der Hitze und können im Extremfall einen Hitzschlag bekommen.
Wie Tierhalter ihren kleinen Hausgenossen die heißen Tage erträglich machen können, weiß Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer und Kleintierpraktiker: „Nagetiere wie Meerschweinchen oder Chinchillas, Kaninchen und Vögel können nicht über die Haut schwitzen. Sie haben auch nicht die Möglichkeit, sich in kühle Erdlöcher zurückzuziehen oder in den Schatten zu wechseln, wenn der Käfig in der Sonne steht. Die Gefahr einer lebensgefährlichen Überhitzung ist also groß und muss vermieden werden! Die drei wichtigsten Regeln sollten daher für jeden Tierhalter lauten: Ständig frisches Wasser anbieten, Käfige und Freigehege in den Schatten stellen und dabei auch bedenken, dass die Sonne wandert, sowie stets für ausreichende Belüftung sorgen, ohne das Tier Zugluft auszusetzen.

Weiterhin empfiehlt die Bundestierärztekammer:

• Sorgfältiger als bisher auf die Hygiene achten: Futterreste immer gleich entfernen, denn sie verderben jetzt besonders schnell!

• Käfige an heißen Tagen häufiger als sonst reinigen und auch weniger Einstreu verwenden: Staub in Kombination mit angestauter Hitze erschwert das Atmen, außerdem können die Tiere die Streu leichter zur Seite schieben und es sich auf dem kühleren Käfigboden bequem machen.

• Käfigdächer können zur Kühlung mit feuchten Tüchern abgedeckt werden, aber immer so, dass noch ein Luftaustausch stattfinden kann. Ein Schlafplatzt aus Keramik oder Sand (aus dem Kühlschrank) sorgt für Abkühlung und wird gerne angenommen.

• Eine Bodenfliese oder ein Ziegelstein bietet Nagern und Kaninchen eine kühle Liegefläche. Vögel nehmen gerne eine bereitgestellte Bademöglichkeit (z. B. handelsübliches Badehäuschen) an oder genießen eine Dusche mit einem Pumpsprüher für Blumen.

• Tiere, die in Freigehegen leben, regelmäßig auf Madenbefall kontrollieren! Verschmutztes Fell gründlich reinigen und kürzen, denn Fliegen legen in verunreinigtem und kotverklebten Fell im Afterbereich gern ihre Eier ab. Die geschlüpften Maden fressen sich tief in die Haut – dieser Madenbefall (Myiasis) schädigt das Tier massiv und kann zum Tode führen!

• Vorsicht vor Zugluft auch durch Ventilatoren! Sittich, Hamster und Co. können sich leicht erkälten oder eine Augenentzündung bekommen.

Achtung Hitzschlag: Anzeichen für eine Überhitzung sind Teilnahmslosigkeit, rasches und flaches Atmen, Zuckungen oder Krämpfe, Taumeln oder sogar Bewusstlosigkeit. Das Tier sofort in den Schatten bringen, Wasser anbieten und vorsichtig mit etwas Wasser besprühen. Unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen, der dann weitere Maßnahmen einleiten kann.