Welpen sind keine Schnäppchenware!

Die BTK warnt vor dem Kauf billig angebotener Rassehunde

BTK Berlin (28.05.2014) Die Bundestierärztekammer will den vom VDH ausgerufenen „Tag des Hundes“ am 1. Juni erneut dazu nutzen, auf ein nach wie vor brandaktuelles Tierschutzproblem aufmerksam zu machen: Den illegalen Handel mit Welpen von Rassehunden.
© C.Pfister
Am 1. Juni hat der Verband für das Deutsche Hundewesens (VDH) den „Tag des Hundes 2014“ ausgerufen. Die Bundestierärztekammer möchte aus diesem Anlass erneut auf ein Thema aufmerksam machen, das Hundehalter und Tierärzte gleichermaßen betrifft: den illegalen Welpenhandel und die sogenannten „Wühltischwelpen“. So sorgte beispielsweise erst Anfang Mai ein illegaler Welpentransport, der von der Polizei bei Passau gestoppt wurde, für Schlagzeilen: 27 Hundebabys, vor allem Bulldoggen, saßen eingepfercht in viel zu engen Boxen. Die Tiere hatten weder Futter noch Wasser, waren krank und ungeimpft ...

„Wenn solche Bilder in der Presse erscheinen, ist das Entsetzen immer groß. Doch wir müssen uns bewusst machen: Wo keine Nachfrage ist, da ist auch kein Angebot! Die Geiz-ist-Geil-Mentalität regiert leider auch in diesem Bereich und führt zu einem riesigen Tierschutzproblem“, erklärt Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.
Besonders die „angesagten“ Rassen wie Möpse, Englische und Französische Bulldoggen oder Chihuahuas garantieren den illegalen Hundevermehrern und -händlern vor allem aus Osteuropa ein lukratives Geschäft. Der Handel mit Billigwelpen floriert im Internet, die Ebay-Kleinanzeigen sind voll mit den Möpsen und Bulldoggen. Mantel: „Wer hier ein Schnäppchen wittert, bekommt schnell die Rechnung präsentiert: Die Welpen, in der Regel nicht geimpft, erkranken an Parvovirose, Staupe oder anderen Infektionskrankheiten. Sie sind verwurmt und völlig verstört, weil sie viel zu früh von der Mutter getrennt wurden“. Neben den Kosten, die entstehen, sei das Leid der armen Tiere tragisch: Den Hunden ist meist kaum noch zu helfen, eine schlimme Erfahrung auch für die Besitzer, die man sich ersparen kann.

Die Bundestierärztekammer rät darum:

Der Schnäppchenpreis kommt nicht von ungefähr: Billige Welpen stammen meist aus Vermehrungszuchten. Sie werden in schmuddeligen Verschlägen auf engstem Raum gehalten, viel zu früh von der Mutter und den Geschwistern getrennt, sind dadurch oft verhaltensgestört, vom Transport geschwächt und in der Regel weder geimpft noch entwurmt!
Vorsicht auch bei Impfausweis und Papieren: Falls überhaupt Papiere vorgelegt werden, sind diese oft gefälscht, die Herkunft der Tiere ist kaum zu verfolgen. Nur der blaue EU-Heimtierausweis bietet Gewähr für eine ordnungsgemäße Impfung.
Mitleid darf nie ein Argument sein, einen Wühltisch-Welpen zu erwerben, denn das sorgt für immer neuen Hunde-Nachschub! Den „Händler“ lieber beim Veterinäramt anzeigen oder die Polizei rufen!
• Einen Rassehund nur bei einem seriösen Züchter kaufen: Dort kann man sich die Haltungsbedingungen anschauen, sieht die Mutter und die Geschwister, kann den Welpen in Ruhe auswählen und hat die Gewähr, dass er gut aufgezogen und gesund ist. Und für einen tierischen Kameraden, den man 12 bis 16 Jahre hat, sollte es nicht zu viel verlangt sein, einige Monate für den Anschaffungspreis zu sparen – so bleibt auch Zeit, die Anschaffung eines Hundes noch einmal in Ruhe zu überdenken oder notwendige Vorbereitungen zu treffen!
• Weitere Informationen zum Thema gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel: http://www.wuehltischwelpen.de/ .