Gefahr erkannt – Gefahr gebannt

So überstehen Hund, Katze & Co. Weihnachten und Jahreswechsel gesund

BTK Berlin (17.12.2013) Damit es an den Feiertagen keinen Kummer mit dem Haustier gibt, und der Heilige Abend für Hund, Katze und Co. nicht in der Notaufnahme des Tierarztes endet, hier einige Tipps der Bundestierärztekammer.
Oligo - Fotolia.com
Weihnachten wünschen wir uns als entspannte und harmonische Zeit – wobei die meisten Menschen über den Einkaufs-, Koch- und sonstigen Stress fast verzweifeln. Damit es nicht noch Kummer und Sorgen um das Haustier gibt, und der Heilige Abend für Hund, Katze und Co. nicht in der Notaufnahme des Tierarztes endet, hier einige Tipps von Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer:

Krankmachende Leckerbissen:
• Die Reste des Festbratens gehören nicht in den Futternapf! Das Fleisch ist häufig viel zu fett und stark gewürzt, außerdem können gegarte Gänse- und Entenknochen splittern und zu inneren Verletzungen führen oder Gräten vom Karpfen empfindliche Hunde- und Katzenmägen schwer verletzen.
• Knochenreste am besten gleich in der Bio-Mülltonne entsorgen – der verlockende Duft verleitete manchen vierbeinigen „Gourmet“, den Mülleimer zu plündern.
• Dunkle Schokolade ist ein Tabu: Je dunkler, das heißt kakaohaltiger die Schokolade, desto größer auch der Theobromingehalt. Der mit dem Koffein verwandte Stoff kann von Hunden und Katzen nur sehr langsam abgebaut werden und wirkt auf sie ähnlich, wie eine Überdosis an Nikotin oder Koffein auf den Menschen.
• Für Hunde und Katzen sind Rosinen giftig, größere Mengen können zu Nierenschäden führen. Stollen und anderes Weihnachtsgebäck, das die getrockneten Trauben enthält, stets außer Reichweite von gierigen Hunde- und Katzenmäulern aufbewahren!
• Ein Raclette-Essen ist gemütlich, für Stubenvögel, die im gleichen Raum leben, aber gefährlich: Die beim Erhitzen der kleinen Teflonpfännchen freigesetzten Dämpfe sind für Vögel (im Gegensatz zu Säugetieren) giftig.

Verführerische Gefahrenquellen:
• Glitzernde, bewegliche Weihnachtsdekoration ist besonders für Katzen unwiderstehlich – Weihnachtskugeln verleiten zum Spielen, zerbrechen aber leicht und können so zur gefährlichen Gefahrenquelle werden; aber auch Hunde stibitzen gerne mal den Christbaumschmuck oder fressen Schoko-Anhänger mitsamt Stanniolpapier und Befestigungsdraht. Darum (besonders junge) Hunde und Katzen nie unbeaufsichtigt mit dem Weihnachtsbaum lassen. Das gilt insbesondere, wenn der Baum mit echten Kerzen geschmückt wird.
• Vorsicht mit Lametta und Engelshaar: es lädt Katzen zum Spielen ein und kann beim Verschlucken zum Darmverschluss führen, darum besser darauf verzichten.

Giftige Blütenpracht:
• Der schöne Weihnachtsstern produziert den klebrig-weißen Giftstoff Euphorbin. Bei Hautkontakt kommt es zu Reizungen, beim Verschlucken durch Hunde oder Katzen zur Vergiftung mit Symptomen wie Krämpfen, Durchfall, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen.
• Die Stechpalme (Ilex) enthält in Blättern und roten Beeren starke und in höherer Konzentration sogar tödliche Giftstoffe.
• Die Christrose ist wie alle Vertreter der Gattung Nieswurz in allen Pflanzenteilen stark giftig.
• Auch der dekorative Mistelzweig ist durch den Gehalt an Viscotoxin in Blättern und Stängeln für Pferde, Hunde, Katzen und Heimtiere giftig.

Verstörende Silvesternacht:
• Für Wild- und Haustiere ist die Silvesternacht der pure Horror: Besonders Hunde und Katzen stehen schon Tage vorher unter Dauerstress, versuchen zu fliehen oder wollen keinen Fuß vor die Tür setzen. Hunde darum mit Beginn der Knallerei nicht mehr von der Leine lassen, denn eine plötzlich gezündete Rakete kann das Tier so erschrecken, dass es nur noch um sein Leben und im schlimmsten Fall vor ein Auto rennt.
• Auch Katzen, die Freigang gewohnt sind, in der Silvesternacht im Haus lassen! Das Risiko, dass das Tier in Panik flieht oder sich verängstigt tagelang verkriecht, ist hoch.
• Sind Hund, Katze oder Wellensittich zum Jahreswechsel allein zu Haus, die Tiere unbedingt im ruhigsten Raum der Wohnung unterbringen! Geschlossene Fenster und zugezogene Vorhänge, brennende Lampen und gewohnte Klänge wie Radiomusik oder der laufende Fernseher erleichtern das Alleinsein. Idealerweise sollten aber besonders Hunde in der Silvesternacht nicht einsam in der Wohnung zurückbleiben!
• Dem Tier Rückzugsmöglichkeit bieten: Das kann für die Katzen ein offener Schrank sein; Hunde, Katzen oder Kaninchen verkriechen sich gern unter dem Bett oder flüchten in eine ruhige Kammer; Stubenvögel erschrecken weniger, wenn der Käfig mit einem Tuch abgedeckt wird.
• Achtung: Ein Zuviel an Trost und Zuspruch verstärkt bei manchen Hunden und auch Katzen die Angst. Darum besser ruhig bleiben und durch die eigenen „Coolness“ dem Tier Selbstvertrauen geben oder versuchen, den Angsthasen abzulenken. Katzen am besten ganz in Ruhe lassen und ihnen Rückzugsmöglichkeiten geben.
• Bei sehr ängstlichen Hunden und Katzen rechtzeitig einen Tierarzt konsultieren. Er kann den Tieren, wenn nötig, durch die Gabe beruhigender Medikamente das „Leben“ in der Silvesternacht erleichtern.