Tierliebhaber im Schnäppchenwahn
Bundestierärztekammer appelliert: Welpen sind keine Wühltischware!
Das Thema „Wühltischwelpen" ist immer noch brisant. Über die Landesgrenzen hinweg, läuft das profitable Geschäft mit den niedlichen, aber oft infizierten oder sehr kranken Billigwelpen. Der schnelle Handel von Rassehunden über das Internet oder aus dem Kofferraum heraus boomt, denn besonders die „angesagten Modehunde" wie Möpse, Englische und Französische Bulldoggen oder Chihuahuas sind für die illegalen Hundehändler sehr lukrativ.
Die zukünftigen Tierhalter müssen nach dem Schnäppchenkauf oftmals mit immens hohen Tierarztkosten rechnen. Denn von Parvovirose und Staupe bis hin zu Tollwut, können die kleinen Lieblinge mit einer Vielzahl von schweren Krankheiten infiziert sein. „Kaum ein Tierarzt wird nicht irgendwann in seinem Praxisalltag mit kranken Hundewelpen konfrontiert. Nach näherer Untersuchung und der Frage nach der Herkunft der Welpen, wird dann oft klar, dass es sich um sogenannte Wühltischwelpen handelt", sagt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK. Diese Krankheiten haben ihren Ursprung in der nicht artgerechten Haltung und Aufzucht der Hunde. Die Welpen stammen meist aus Vermehrungszuchten aus Osteuropa, werden auf engstem Raum gehalten, sind weder geimpft noch entwurmt und werden viel zu früh von der Mutter und ihren Geschwistern getrennt. „Falls Papiere vorgelegt werden, sind diese oft gefälscht und die Herkunft der Tiere ist kaum zu verfolgen", erklärt Dr. Tiedemann.
Die Anschaffung eines Hundes sollte gründlich überlegt sein. Wenn man sich dann für einen Rassehund entscheidet, sollte man den auch nur bei einem seriösen Züchter kaufen. Dort kann man sich die Haltung anschauen, lernt das Muttertier kennen, kann den Welpen in Ruhe auswählen und hat die Gewähr, dass er gut aufgezogen und gesund ist. Außerdem warten viele tolle Hunde in den Tierheimen auf ein neues Zuhause.
Weitere Informationen zum Thema gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft Welpenhandel: http://www.wuehltischwelpen.de/
Katharina Conrad
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