Dr. Willi Friedheim
- Geburtsdatum: 10.03.1877
- Geburtsort: Bad Münder am Deister
- Eltern: Sostmann Friedheim, Pferdehändler
- Ehepartner und Kinder: Ehefrau Martha Henriette Friedheim geb. Frank (*1892), Kinder: Hellmuth (*1918), Peter (*1921) und Inge Mary (*1923)
- Persönliches Schicksal: 1939 oder früher gelang die Flucht nach Frankreich. Nach der Okkupation Frankreichs durch NS-Deutschland 1940 wurde Willi Friedheim zu einem unbekannten Zeitpunkt festgenommen und in das „Sammel- und Durchgangslager“ Drancy nordöstlich von Paris verschleppt, von dem aus die Mehrzahl der französischen Juden und anderer Verfolgter nach Auschwitz und in andere Todeslager transportiert wurden. Am 04.03.1943 wurde er nach Majdanek deportiert und dort ermordet.
- Sterbedatum: 1943
- Sterbeort: Majdanek
- Schicksal der Familienangehörigen: Ehefrau und Kinder lebten im Mai 1939 noch in Deutschland, vermutlich flüchteten alle vier später nach Frankreich. Mit Datum vom 7.6.1941 wurde der gesamten Familie die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Ehefrau Martha Henriette wurde am 18.9.1942 von Drancy aus nach Auschwitz deportiert, Sohn Helmuth am 23.6.1943. Das Schicksal von Sohn Peter und Tochter Inge Mary ist unbekannt.
- Studium: Hannover und Berlin (5. Semester)
- Approbation als Tierarzt: 1901
- Promotion, sonstige Qualifikation: 1909 Bern
- Wohnort und Tätigkeit: Hildesheim, später in Baden und Hameln, zuletzt (1938) in Oppeln, praktischer Tierarzt
- Quellenangaben:
Georg Möllers: Jüdische Tierärzte im Deutschen Reich in der Zeit von 1918 bis 1945, Berlin 2002. S. 145.
Die Dokumentation der Opfer des NS-Herrschaft in der Stadt Hameln und im Landkreis Pyrmont http://www.geschichte-hameln.de/gedenkbuch/gedenkbuch.php Einträge für Willi Friedheim und Helmuth Friedheim. Besucht am 17.09.2020.
www.ancestry.de: Sammlung Index von Juden, deren deutsche Staatsbürgerschaft vom Nazi-Regime annuliert wurde 1935-1944, Einträge Martha Henriette Friedheim geb. Frank, Helmuth Friedheim, Peter Friedheim und Inge Mary Friedheim.
Helmut von Jan: Die Katastrophe der Hildesheimer Juden 1938-1988. Zum Gedächtnis der 50jährigen Wiederkehr. http://vernetztes-erinnern-hildesheim.de/media/pdf-dateien/Jan_Katastrophe_Hildesheimer_Juden.pdf besucht am 17.09.2020.
www.bundesarchiv.de: Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 (Einträge Willi Friedheim, Martha Henriette Friedheim und Hellmuth Friedheim).