Bello unter Böllerstress

Die Bundestierärztekammer gibt Tipps, wie die Silvesternacht für Haustiere erträglich wird

BTK Berlin (20.12.2012) Die Bundestierärztekammer gibt Tipps, wie die Silvesternacht für Haustiere erträglich wird
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Nicht mehr lange, dann verabschiedet sich das alte Jahr und wir brechen auf in ein hoffentlich erfolgreiches, glückliches und friedvolles 2013. Doch vor dem – zumindest akustischem – Frieden steht erst einmal der Krach der Silvesternacht: Zischende Heuler, krachende Böller, explodierende Raketen, Lichtblitze … Für geräuschempfindliche Haus- und Wildtiere ist das der blanke Horror.

Viele Hunde und Katzen stehen rund um die Silvesternacht unter Dauerstress, reagieren schnell panisch oder versuchen, vor den Krachern zu fliehen.
Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer rät darum: „Hunde sollten am besten schon am Tag vor dem Jahreswechsel nicht mehr von der Leine gelassen werden. Eine plötzlich gezündete Rakete kann auch das wohlerzogenste Tier so erschrecken, dass es nur noch um sein Leben und im schlimmsten Fall vor ein Auto rennt.“ Auch Katzen, die Freigang gewohnt sind, müssen in der Silvesternacht das Haus hüten. Das Risiko, dass sie sonst in Panik fliehen und sich verängstigt tagelang irgendwo verkriechen, ist groß.

Sind Hund, Katze oder Wellensittich zum Jahreswechsel allein zu Haus, weil Herrchen oder Frauchen das Partyfieber packt, sollten sie im ruhigsten Raum der Wohnung untergebracht werden! Geschlossene Fenster und zugezogene Vorhänge, eine Lampe, die noch brennen darf und gewohnte Klänge wie Radiomusik oder ein laufender Fernseher erleichtern den Tieren das Alleinsein. Idealerweise sollten aber besonders Hunde an Silvester nicht einsam in der Wohnung zurückbleiben!
„Ganz wichtig ist es, dem Tier eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten. Das kann für die Katzen ein Schrank sein; Hunde oder Kaninchen verkriechen sich auch gern unter dem Bett oder flüchten in eine ruhige Kammer. Und damit Hansi vor Schreck nicht von der Stange fällt, wenn ein Böller vor dem Fenster explodiert, sollte der Vogelkäfig auf jeden Fall mit einem Tuch abgedeckt werden“, erklärt Mantel.

Was sonst noch wichtig ist:

• Ein Zuviel an Trost und Zuspruch verstärkt bei vielen Hunden die Angst, denn sie fühlen sich dadurch aufgefordert, noch mehr zu „leiden“ um die gewünschte Zuwendung zu bekommen. Darum besser ruhig bleiben, das Jammern und Zittern ignorieren und durch die eigenen „Coolness“ dem Tier Selbstvertrauen geben oder versuchen, den Angsthasen abzulenken
• Allerdings funktioniert das nicht bei jedem Hund: Besonders sensible Tiere brauchen einfach den tröstenden Zuspruch und die körperliche Nähe des Besitzers, die man dann auch nicht verweigern sollte!
• Bei sehr ängstlichen Hunden und Katzen rechtzeitig einen Tierarzt konsultieren. Er weiß, welche Medikamente zur Beruhigung des Tieres eingesetzt werden können.