Antibiotika verantwortungsvoll einsetzen –

auch bei Klein- und Heimtieren

BTK Berlin (11.07.2013) Mit dem gerade verabschiedeten „16. Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes“ wurde der Weg für eine systematische Erfassung des Antibiotikaverbrauchs in der Nutztierhaltung frei gemacht. Erklärtes Ziel ist es, vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzen den Einsatz von Antibiotika zu verringern. Die sparsame Verwendung von Antibiotika ist aber auch im Bereich der Kleintiermedizin ein Thema, denn resistente Bakterien werden hier ebenfalls zunehmend zum Problem.
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Der sparsame Einsatz von Antibiotika ist angesichts der zunehmenden Resistenzen nicht nur ein Thema in der Humanmedizin und in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Auch im Bereich der Kleintiermedizin werden gegen Antibiotika resistente Bakterien zunehmend zum Problem.
Antibiotikaresistenz bedeutet, dass krankmachende Bakterien nicht mehr von der antibiotischen Substanz beeinflusst werden können – das Arzneimittel wird für die Behandlung unwirksam. Um dem vorzubeugen, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika wichtig, und das sowohl durch den behandelnden Tierarzt als auch durch den Tierhalter selber.

„Ein gesundes Tier kann Infektionen besser abwehren, ein Antibiotikum ist gar nicht erst nötig. Gute Pflege, regelmäßige Impfungen, Wurmkuren und ein jährlicher Gesundheitscheck beim Tierarzt sollten darum selbstverständlich sein“, erklärt Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.
Sind Hund, Katze oder Kaninchen trotz aller Vorsorge erkrankt, ist eine Behandlung unverzichtbar. Allerdings ist ein Antibiotikum nicht immer das Mittel der Wahl, denn Viruserkrankungen können gar nicht mit einem Antibiotikum behandelt werden. „Antibiotika sind nur wirksam, wenn die Krankheit durch Bakterien ausgelöst wird. Leider wächst aber auch mit jeder Anwendung die Gefahr, dass die Mikroorganismen Resistenzen entwickeln. Darum darf das Mittel vom Tierarzt nur kontrolliert eingesetzt werden und nur dann, wenn es keine Alternative für die Behandlung gibt“, so Mantel weiter.

Tierhalter selber sollten beim Einsatz von Antibiotika Folgendes beachten:

• Das Antibiotikum darf nur dem Tier verabreicht werden, dem es verschrieben wurde; Antibiotika, die für eine bestimmte Krankheit verschrieben wurden, nie eigenmächtig bei einem anderen Problem anwenden!
• Niemals Humanarzneimittel verabreichen, denn diese können unwirksam sein oder das Tier im schlimmsten Fall schädigen!
• Nach dem Streicheln des Tieres die Hände waschen! Das ist die beste Maßnahme, um die Übertragung von Infektionserregern zu vermeiden, denn durch die Hände werden Keime am häufigsten verbreitet.
• Genau an die Behandlungsanweisung und Dosierung des Medikaments halten! Dabei ist es ganz wichtig, ein Antibiotikum auch nach Abklingen der Beschwerden zu Ende zu geben, sonst können sich leicht Resistenzen entwickeln.
• Vertrauen Sie Ihrem Tierarzt, wenn er einen Resistenztest im Labor für erforderlich hält. Es kann wichtig sein zu prüfen, welches Mittel bei dem jeweiligen Keim am besten wirkt.


Die Bundestierärztekammer hat dazu ein Merkblatt der Vereinigung der Tierärzte in Europa (FVE) übersetzt http://www.bundestieraerztekammer.de/index_btk_presse.php?Year=2013&Type=T