Hitzefrei für kleine Tiere

Bundestierärztekammer gibt Tipps zur Kleintierhaltung an heißen Tagen

BTK Berlin (26.07.2012) Auch Kleintiere wie Kaninchen oder Ziervögel leiden unter der Hitze und können im Extremfall sogar einen tödlichen Hitzschlag bekommen.
©C. Pfister
BTK/Berlin) Endlich ist der Sommer zurück, die Temperaturen sind so, wie wir es uns wünschen. Für Kleintiere wie Kaninchen, Meerscheinchen und Chinchillas aber auch für Stubenvögel sind 30 Grad jedoch eindeutig des Guten zuviel. Sie leiden unter der Hitze und können im Extremfall auch einen tödlichen Hitzschlag bekommen.

Wie Tierhalter ihren kleinen Hausgenossen die heißen Tage erträglich machen können, weiß Prof. Dr. Theo Mantel von der Bundestierärztekammer: „Nagetiere, Kaninchen und Vögel können nicht über die Haut schwitzen. Sie haben bei uns auch nicht die Möglichkeit, sich in kühle Erdlöcher zurückzuziehen oder in den Schatten zu wechseln, wenn der Käfig in der Sonne steht. Die drei wichtigsten Regeln sind darum: Erstens ständig frisches Wasser anbieten. Zweitens Käfige und Freigehege in den Schatten stellen und dabei bedenken, dass die Sonne wandern kann. Und drittens für ausreichende Belüftung sorgen, ohne das Tier schädlicher Zugluft auszusetzen!“

Weiterhin empfiehlt die Bundestierärztekammer:

• Leichtes Futter und wasserhaltiges Gemüse wie Gurke, Wassermelone oder Grünfutter anbieten und noch sorgfältiger auf die Hygiene achten. Futterreste immer gleich entfernen, denn sie verderben jetzt besonders schnell.
• Käfige an heißen Tagen häufiger als sonst reinigen und auch weniger Einstreu verwenden. Staub in Kombination mit angestauter Hitze erschwert das Atmen, außerdem können die Tiere die Streu leichter zur Seite schieben und es sich auf dem kühleren Käfigboden bequem machen.
• Käfigdächer können zur Kühlung mit feuchten Tüchern abgedeckt werden, aber immer so, dass noch ein Luftaustausch stattfinden kann.
• Eine Bodenfliese, ein Ziegelstein oder eine kleine Betonplatte bietet Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamstern eine kühle Liegefläche. Vögel nehmen jetzt gerne eine bereitgestellte Bademöglichkeit (z.B. handelsübliches Badehäuschen) an. Gute Dienste leisten auch Styropor-Isolierungen für die Käfig- und Gehegewände: Temperatur-schwankungen fallen geringer aus, der Innenbereich des Käfig heizt sich weniger auf.
• Kaninchen oder Meerschweinchen, die in Freigehegen leben, regelmäßig bürsten und verschmutztes oder verklebtes Fell reinigen und kürzen. Sorgfältig auf kleine Verletzungen und Madenbefall achten: Fliegen legen in Wunden und im verkoteten Fell ihre Eier ab. Schon nach wenigen Stunden schlüpfen daraus die Maden und fressen sich tief in die Haut. Starker Madenbefall schädigt das Tier massiv und kann zum Tode führen!
Achtung Hitzschlag: Anzeichen für eine Überhitzung beim Kleintier sind Teilnahmslosigkeit, rasches und flaches Atmen, Zuckungen oder Krämpfe, unkoordiniertes im Kreis-Laufen, Taumeln oder sogar Bewusstlosigkeit. Das Tier sofort in den Schatten bringen, Wasser anbieten und vorsichtig mit etwas Wasser besprühen. Unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen, der dann weitere Maßnahmen einleiten kann.