Die Wartezeit kann tödlich enden …

Die Bundestierärztekammer warnt: Hunde bei Hitze nicht im Auto zurücklassen!

BTK Berlin (22.05.2012) Den meisten Hunden sind Temperaturen über 25 Grad schon zu warm, sie würden am liebsten den Tag an einem kühlen Platz verschlafen.
© Claudia Pfister
(BTK/Berlin) Lange genug haben wir darüber geklagt, dass die Temperaturen unter der 20 Grad Grenze dümpeln. Nun herrschen endlich sommerliche Temperaturen, und auch in den nächsten Tagen bewegt sich das Thermometer in vielen Teilen Deutschlands um 25-Grad-Marke.
Doch was des einen Freud, ist oft des anderen Leid: Den meisten Hunden ist das schon zu warm, und sie würden am liebsten den Tag an einem kühlen Platz verschlafen. Darum rät Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer: „Lassen Sie Ihren Hund jetzt einen faulen Hund sein und muten Sie ihm nicht zu viel zu! Die größeren Spaziergänge am besten auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen, auch sollte das Tier nicht am Fahrrad laufen.“

Tödlich kann es für den Hund enden, wenn er bei diesem Wetter im parkenden Auto zurückgelassen wird: Das Wageninnere wird an heißen Tagen zum Backofen, in der prallen Sonne steigen die Temperaturen rasch auf über 70 Grad. Ein leicht geöffnetes Fenster oder ein Schälchen Wasser sind da völlig nutzlos. „Viele Hundebesitzer denken, wenn Sie das Auto im Schatten parken, kann nichts passieren – ein schrecklicher Irrtum! Die Sonne wandert, und schon eine halbe Stunde reicht aus, dass das Tier einen Hitzschlag bekommen und qualvoll an Überhitzung sterben kann“, so Prof. Dr. Mantel weiter.


Warum das so ist, erklärt der Tierarzt „Wir Menschen schwitzen, der Schweiß verdunstet auf der Haut und entzieht dem Körper dadurch Wärme. Doch Hunde haben außer unter den Pfotenballen keine Schweißdrüsen, sie schwitzen nicht. Sie senken ihre Körpertemperatur auch nicht durch das Hecheln. Weil Hunde immer durch die Nase ein- und dann durch das Maul ausatmen, wird die Verdunstungskälte, die unmittelbar durch das Hecheln erzeugt wird, lediglich beim Ausatmen auf der kleinen Zungenfläche wirksam. Aus diesem Grunde haben kurzköpfige Rassen mit verkleinerten Nasenmuscheln wie Möpse, Pekinesen oder Bulldoggen besonders große Probleme mit der Thermoregulation und können noch leichter einen Hitzekollaps bekommen.“

Einen Hitzschlag beim Hund erkennt man durch verstärktes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, Apathie, Taumeln oder Krämpfe. In diesem Fall ist schnelles Handeln gefragt: Das Tier muss unverzüglich an einen kühlen und schattigen Ort gebracht werden. Ist der Hund bei Bewusstsein, sofort Wasser anbieten. Um das Tier allmählich abzukühlen, kann man es unter eine feuchte Decke legen oder ihm vorsichtig zuerst die Beine und dann den Körper befeuchten. Achtung: Ein Hitzschlag ist ein Notfall! Es muss unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden, auch dann, wenn sich der Hund bereits etwas erholt hat.