Die BTK begrüßt Bundestagsbeschluss:

Notimpfung als wirksame Alternative zur Massenkeulung von Schweinen

BTK Berlin (14.05.2012) Die Bundestierärztekammer begrüßt die Beschlussempfehlung „Schweinepest tierschonend bekämpfen – Notimpfung ersetzt grundloses Keulen“, die in der vergangenen Woche im Deutschen Bundestag beschlossen wurde.
Die Bundestierärztekammer (BTK) begrüßt den gemeinsamen Antrag der Fraktionen von CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen „Schweinepest tierschonend bekämpfen – Notimpfung ersetzt grundloses Keulen“, der Ende vergangener Woche im Deutschen Bundestag beschlossen wurde.

Damit ist wieder eine Hürde auf einem langen und steinigen Weg genommen worden, denn seit Jahren propagiert auch die Bundestierärztekammer eine Anpassung der Tierseuchenbekämpfung an neue wissenschaftliche Erkenntnisse. So gab es z.B. im August 2011 eine gemeinsame Erklärung der BTK mit acht Verbänden und Organisationen, darunter der Bundesverband praktizierender Tierärzte, der Bundesverband der beamteten Tierärzte, der Deutschen Tierschutzbund und der Deutschen Bauernverband zur „zukünftigen Bekämpfung der Schweinepest“. Dazu Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer: „Die Politik der EU, gesunde Bestände zu töten anstatt die Tiere beim Ausbruch der Schweinepest notzuimpfen, ist längst nicht mehr zeitgemäß und steht zu Recht immer mehr in der Kritik der Öffentlichkeit.“

Seit der Einführung der Nichtimpfpolitik der EU ist es gang und gäbe, bei einem Ausbruch der Klassischen Schweinepest unter Umständen Hunderttausende gesunder Schweine zu töten, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Und das, obwohl die EU eine Notimpfung mittlerweile erlaubt und dank intensiver Forschungen demnächst Markerimpfstoffe zur Verfügung stehen, die es möglich machen, infizierte Tiere von geimpften Tieren zu unterscheiden. Auch kann der Erreger der Schweinepest heutzutage mit Hilfe neuer diagnostischer Verfahren schnell und zuverlässig nachgewiesen werden. „Um die Seuche einzudämmen, gibt es also schon wirksame und akzeptable Möglichkeiten, das Keulen auf ein Minimum zu beschränken. Das massenhafte und unnötige Töten von Schweinen ist aus Gründen des Tierschutzes nicht mehr akzeptabel“, so Prof. Mantel weiter. Das Hauptproblem bei der Verwertung von Fleisch von im Notfall geimpften Tieren sei allerdings die fehlende Akzeptanz durch den Handel.

Auch auf dem 26. Deutschen Tierärztetag vom 24. bis 26. Oktober 2012 in Bremen befasst sich die Bundestierärztekammer mit dem Thema. Unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit (FLI), sowie Prof. Dr. Volker Moennig, Direktor des Instituts für Virologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, wird es dazu den Arbeitskreis „Impfen zum Leben“ geben.