Das Gelbe vom (Oster)Ei

Die Bundestierärztekammer rät: Augen auf beim Eierkauf!

BTK Berlin (02.04.2012) „Verbraucher können direkt auf dem Ei – am Stempel mit dem Erzeugercode – erkennen, woher es kommt“, erklärt Prof. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer.
©Claudia Pfister
(BTK Berlin) Was wäre Ostern ohne Ei und ohne Osterhasen, der die Eier bringt? Ganz so genau darf man das natürlich nicht nehmen. Schließlich wissen nicht nur Tierärzte, dass Hasen keine Eier legen und es sich bei den meisten Osterhasen genaugenommen um Kaninchen handelt …

Doch zurück zum Ei – die Bundestierärztekammer erklärt, was man über das (Oster)Ei wissen sollte:
„Verbraucher, denen auch der Tierschutz am Herzen liegt, können direkt auf dem Ei – am Stempel mit dem Erzeugercode – erkennen, woher es kommt“, erklärt Prof. Theo Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer. Die wichtigste Ziffer ist dabei die erste, denn sie gibt Auskunft über die Art der Hennenhaltung: Eine 0 steht für „Ökologische Erzeugung, die Ziffer 1 für „Freilandhaltung“ und die Ziffer 2 für „Bodenhaltung. Die zwei folgenden Buchstaben stehen für das Land, aus dem das Ei stammt, also z.B. DE für Deutschland; dann folgen die Ziffern für das Bundesland (z.B. 03 für Niedersachsen, 12 für Brandenburg) und die individuelle Betriebsnummer. Über die Frische des Eies gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf der Eierverpackung Auskunft, es beträgt 28 Tage nach dem Legen. Ein Problem sind allerdings die gefärbten Eier, die in den Supermärkten angeboten werden. „Wenn nicht extra darauf hingewiesen wird, kann der Verbraucher nicht erkennen, aus welcher Haltungsform das Ei stammt. Um ganz sicher zu gehen, raten wir darum, auf ordentlich gekennzeichnete Eier aus Deutschland zurückzugreifen und diese selber zu färben, was besonders Kindern viel Spaß macht“, so Prof. Theo Mantel weiter.


Denn was die Verbesserung der Haltungsbedingungen für Legehennen angeht, ist Deutschland Vorreiter: Hier ist die Hennenhaltung in den konventionellen, so genannten „nicht ausgestalteten“ Käfigen ohne Sitzstangen, Nest und Einstreu bereits seit dem 1. Januar 2010 verboten, in der restlichen EU aber erst seit Anfang 2012. Weil einige europäische Länder das Verbot jedoch bislang missachtet haben, dürfen Eier aus diesen Ländern seit Jahresanfang nicht mehr nach Deutschland eingeführt werden.

Stellt sich noch die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Haltungsform und Farbe des Eies gibt. Dazu Prof. Dr. Mantel, selbst Hobby-Geflügelzüchter: „Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Die Schalenfarbe ist genetisch bedingt und hängt von der Hühnerrasse ab. Auch aus der Gefiederfarbe kann man keine Rückschlüsse ziehen. Entscheidend ist eigentlich nur die Vorliebe des Verbrauchers – waren früher weiße Eier besonders beliebt, sind heute eher braune en vogue, vielleicht, weil sie eine Naturbelassenheit vorgaukeln“.