Mehr amtliche Tierärzte für den Tierschutz

Überwachung des Tierschutzes auf Schlachthöfen mangelhaft

BTK Berlin (19.04.2010) Die Bundestierärztekammer (BTK) hat ihre Forderung nach mehr Tierschutz beim Schlachten auf der heutigen Sitzung des Ausschusses für Tierschutz erneuert. Moderner Tierschutz erfordere zur Überwachung der Vorgaben ausreichend amtliche Tierärzte. Seit Jahren ist die Anzahl amtlicher Tierärzte nicht in ausreichendem Maße an die Betriebsentwicklung der Schlachthöfe angepasst worden.
Die Bundestierärztekammer (BTK) hat ihre Forderung nach mehr Tierschutz beim Schlachten auf der heutigen Sitzung des Ausschusses für Tierschutz erneuert. Moderner Tierschutz erfordere zur Überwachung der Vorgaben ausreichend amtliche Tierärzte. Seit Jahren ist die Anzahl amtlicher Tierärzte nicht in ausreichendem Maße an die Betriebsentwicklung der Schlachthöfe angepasst worden.

Die tierschutzrelevanten Aufgaben der Tierärzte in den großen Schlachthöfen werden immer vielfältiger. Die veränderte Arbeitsweise vieler Schlachtbetriebe gefährdet den Tierschutz. Rinder und Schweine werden im Akkord geschlachtet. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit haben viele Schlachthöfe die Bandlaufgeschwindigkeit erhöht, bei Schweinen auf bis zu 1500 Tiere pro Stunde. Zum Betäuben der Tiere und für Kontrollen bleibt dem Personal dadurch nur ein minimaler Zeitpuffer.

„Akkord am lebenden Tier ist Tierquälerei“, betont Dr. Karl Fikuart, Vorsitzender des Ausschusses für Tierschutz der Bundestierärztekammer und langjähriger Amtstierarzt. „Die Ämter brauchen die Unterstützung der Politik. Verstärkte tierärztliche Kontrollen müssen bei der Anlieferung, der Betäubung und beim eigentlichen Töten der Tiere durchgeführt werden.“

In der Überwachung des Tierschutzes ist die unabhängige tierärztliche Fachkompetenz unabdingbar, wie die Bundestierärztekammer seit Jahren bekräftigt. Auf dem 25. Deutschen Tierärztetag im Oktober 2009 hat die Tierärzteschaft erneut Missstände kritisiert und Forderungen an Politik und Schlachthofbetreiber gestellt. Eine verstärkte alleinige Eigenkontrolle durch die Schlachthöfe, wie sie von der EU vorgesehen ist, ist keine Lösung für die Tiere.